Wunnicke

»Der neue Wunnicke ist da«, so hallt es durch Blätter und Webseiten. Kein Feuilleton lässt sich das 2025 im Berenberg Verlag erschienene ›Wachs‹ von Christine Wunnicke entgehen und viele Blogs besprechen zeitnah. Mir wurde die Autorin mit der Verleihung des Wilhelm-Raabes-Literaturpreises 2020 bekannt und ich habe seitdem alle ihre Veröffentlichung gelesen. Nur einige frühere Romane stehen noch in wartender Stellung im Regal. Ich gehöre also zu den geneigten Leserinnen und Leser ihrer Romane und will deshalb an diesem Ort ebenfalls ein paar Anmerkungen zu ihrem neusten Roman loswerden.

Berenberg Verlag 2020 (2015), 160 Seiten, ISBN 978-3-946334-88-0, auch als E-Book erhältlich.

Nun können wir es wieder kaufen, dieses kleine, feine Meisterstück der Autorin Christine Wunnicke von 2015: »Der Fuchs und Dr. Shimamura«. 144 Seiten in der vergriffenen, gebundenen Ausgabe, 160 Seiten hat die neue Klappenbroschur, die Ende 2020 erschienen ist. Beide Ausgaben bei Berenberg, beide Ausgaben ein Augenschmaus. Genug um an dieses Buch in meinem Blog zu erinnern, auch wenn es schon bei seinem ersten Erscheinen vor sechs Jahren für reichlich Furore gesorgt hat. Der kleine Roman über den historisch belegten Dr. Shimamura handelt von der Fuchskrankheit, von Seelenkunde und Aberglaube in Japan, von den Anfängen der neurologischen Forschung in Europa gegen Ende des 19. Jahrhunderts und das Buch zeigt, was Literatur mit diesen Themen so alles anfangen kann.

Berenberg 2020, S. 168, ISBN 978-3-946334-76-7, auch als E-Book erhältlich.

Wer sagt eigentlich, dass in diesem Blog grundsätzlich nur Bücher, die aus der Mode sind, besprochen werden? Wilhelm-Raabe-Preisträgerin 2020, nominiert für den Deutschen Buchpreis 2020: Viel aktueller geht es nicht. Die Rede ist von Christine Wunnicke und ihrem in diesem Jahr erschienen wunderlich-kleinen Roman »Die Dame mit der bemalten Hand«. Frau Wunnnickes »Masche« ist es, tatsächliche Personen der Zeitgeschichte in tatsächlich existierende Orte zu senden, um diese in erfundenem Drumherum zu verwickeln. Auf diese Weise entsteht ein Spiel mit Historie und Möglichkeit, mit Fakten und fantastischer Komödie. So hat die Autorin es in »Katie«, so hat sie es in »Der Fuchs und Dr. Shimamura« gemacht. Das hier vorgestellte, wunderbar aufgemachte Buch (Extralob dem Berenberg Verlag) hat 168 Seiten und die darin erzählte Begegnung zweier Männer der Wissenschaft ist in 12 Kapitel unterteilt.