John Fahey: Your Past Comes Back To Haunt You – The Fonotone Years
Gestern kam das Paket an,
55X36X11cm groß. Darin ein Schuber, packpapier-braun, lang und breit wie eine LP, mit dem Konterfei von John Fahey darauf. Im Schuber ein Booklet, 90 Seiten stark, sowie eine Kladde, die innen ebenfalls mit vielen Fotos bedruckt ist und die die fünf CDs enthält (über 5½ Stunden Musik insgesamt). Die CDs mit Faheys frühen Aufnahmen auf dem Fonotone-Label, 1958 bis 1965. Die meisten Stücke das erste Mal digitalisiert und somit auf CD zu hören. Und nun sitze ich am Laptop schreibe diesen kurzen Text, lausche und lausche und denke mir: diese Aufnahmen sind jeden Cent der knapp siebzig Euro wert, die diese nicht billige Edition vom DUST-TO-DIGITAL PARLORTONE Verlag kostet. (Man kann sie inzwischen über Amazon bestellen).

„Ich habe gewonnen,
Monatlich stellt Die Zeit die zehn besten Krimis vor. Und im August hat dieser 200 Seiten Roman den ersten Platz gemacht. Grund genug, einen Krimi zwischen zu schieben. Und um es gleich zu sagen: ich wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil.
Kees Popinga erfährt von seinem Chef, daß dessen Firma betrügerischen Konkurs macht. Er verliert damit nicht nur seine Arbeit, sondern auch noch alles Ersparte. Und er beschließt, nicht mehr wehmütig den Zügen nachzusehen, sondern sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Er bricht aus und verläßt Frau und Kinder. Wenig später ermordet er die Geliebte seines Chefs, weil diese ihn auslacht. Diese Geschichte kann nicht gut ausgehen. Poponga versucht sich zu befreien, er agiert geschickt, naiv, manchmal brutal. Aber der Kreis um ihn wird eng und enger. Und wir Leser ahnen, daß er scheitern wird. Ist er wirklich gescheitert am Schluß? Oder hat er sich befreien können?
Man muß das mögen: Du liest und liest, atemlos, ohne wirklich zu verstehen, was hier vor sich geht, aber gefangen von der Handlung, den kurzen Sätzen, den Sätzen wie Regieanweisungen, wie Pistolenschüsse. Nie Überflüssiges, kein Geschwafel. Doch wer sich darauf einläßt, wird am Schluß reich belohnt: denn tatsächlich erst auf den letzten Seiten, da klären sich die Geschehnisse und die Details erschließen sich. So soll es sein, oder?
Der Inhalt sei aus dem Klappentext zitiert: “ … Von einer Sekunde auf die andere muss Adam Kindred, angesehener Klimatologe auf Durchreise in London, untertauchen. Jeder Weg zu seinem früheren Leben ist versperrt. Kontakt zur Familie nicht möglich, Kreditkarte und Mobiltelefon nicht zu benutzen, das Hotelzimmer außer Reichweite. Nur Stunden zuvor hatte er in einem kleinen italienischen Restaurant in Chelsea Philip Wang kennengelernt, Chef-Entwickler des Pharmakonzerns Calenture-Deutz.“