Bemerkungen zu ›Eine Frau zwischen gestern und morgen‹ von Doris Brehm

»Am 15. Jänner 1991 um 12:30 verstarb die Schriftstellerin, Übersetzerin, Verlagslektorin, Leihbibliothekarin und Widerstandskämpferin im Zweiten Weltkrieg Doris Brehm, geborene Diez, im Alter von 82 Jahren im Wiener Wilhelminenspital.« So beginnt die Suche nach den Lebens- und Schaffensspuren Doris Brehms, deren Ergebnisse von der Herausgeberin Bettina Balàka und der Historikerin Bettina Prager zusammengestellt wurden und im Anhang dieser Ausgabe zu finden sind. Doris Brehms Roman ›Eine Frau zwischen gestern und morgen‹ ist der Auftakt einer neuen Reihe des österreichischen Verlags Haymon (Haymon Her Story: Wiederentdeckte Literatur von Frauen), die von Bettina Balàka herausgegeben wird und sich vergessenen deutschsprachigen Autorinnen widmet.








An einem trostlosen Wintertag 1971, dem Tag der Beerdigung seiner Mutter Maria Handke, geborene Sivec, fasste Peter Handke den Entschluss, ein Buch über das Leben der Verstorbenen zu schreiben. 1972 wurde die knapp einhundertseitige Erzählung „Wunschloses Unglück” veröffentlicht. Es wurde zu eines seiner erfolgreichsten, schönsten und berührendsten Bücher. Ich habe die Erzählung nach vielen Jahren wiedergelesen und war so beeindruckt, dass ich an dieses frühe Meisterwerk erinnern möchte.