Da hat er einfach recht: „(: war kein übler Einfall, vom RAABE so’n halbes Dutznd der kurz=&=gutn 200=Seiter …“, so schreibt Arno Schmidt und er meint Romane wie Stopfkuchen, Das Odfeld, Horacker, Pfisters Mühle oder den Abu Telfan. Ich weiß nicht, ob AS die Romane von Georges Simenon geschätzt hat, aber meines Erachtens könnte man dieses Kompliment auch Simenons Non-Maigret Romane zusprechen. Nur das es eben um ein Vielfaches mehr als ein halbes Dutzend sind …
Nachdem ich mir die besten der Maigret Romane in der neuen Hardcover Ausgabe von Diogenes besorgt und gelesen hatte, war noch ein Wunsch offen: bitte diese wunderbar ausgestattete Reihe (gebunden, klein, mit Lesebändchen, 9 € pro Band) auch mit den Non-Maigret Romanen von Georges Simenon, das wärs. Und nun ist es soweit: Angefangen mit der Verlobung des Monsieur Hire und Tropenkoller im Oktober, für November Das Haus am Kanal und Der Mann aus London, werden insgesamt fünfzig Romane in der Reihe „Ausgewählte Romane“ veröffentlicht, jeden Monat zwei.
Kommen die Maigret Romane bisweilen ein wenig antiquiert daher, wirken die Maigret Romane auf mich seltsam zeitlos. Fast immer sehr spannend, auch philosophisch, nie prätentiös, ziehen sie einen in ihren Bann. Das Richtige für ein Wochenende auf der Couch. Mehr kann man einfach nicht verlangen, oder?
PS.: ich weiß schon, einige wenige Romane haben mehr als 200 Seiten, so wie die unvergesslichen Glocken von Bicêtre, aber das ist die Ausnahme und macht rein garnichts.