Schweiz

Suhrkamp 2019, Berner Ausgabe – Band 6, Broschur, 292 S., ISBN: 978-3-518-42901-3.

Für vier Monate arbeitete Robert Walser als Angestellter des Technikers Carl Dublers. Er verlässt die Anstellung Neujahr 1904, unmittelbar vor dem Konkurs Dublers. Walser wird die Vornamen der Kinder der Familie Dubler in seinem Roman ›Der Gehülfe‹ von 1907 (Erscheinungsjahr 1908) übernehmen, genau wie die obskuren Erfindungen. Der Roman handelt von eben einer solchen Anstellung: Joseph Marti, 24 Jahre, wird Gehülfe des Ingenieurs Carl Tober. Ein halbes Jahr später, als der erfolglose Erfinder bankrott ist, wird Joseph die Villa Abendstern bei Bärenswil am Zürichsee verlassen. Das ist in wenigen Worten die Handlung dieses Romans. Der Roman ist bis heute der meistgelesene von Robert Walser.

Limmat Verlag Zürich 2023, 192 S., übersetzt und mit einem Nachwort von Steven Wyss, ISBN: 978-3-03926-055-3, auch als E-Book erhältlich.

Was muss man zu diesem Roman wissen, der zurzeit als »Klimaroman der Stunde« gefeiert wird? Der Autor C. F. Ramuz wurde 1878 in Lausanne geboren und verstarb 1947 in Pully bei Lausanne. Der Dichter gehört heute zu den bedeutenden Schweizer Autoren französischer Sprache und war auch als Lyriker und Essayist produktiv. Vielleicht wird der eine oder die andere »Deborence« kennen, ein Roman, der sich auf einen Bergsturz gründet und wie die allermeisten Romane Ramuz‘ im bäuerlichen Umfeld spielt? So auch »Sturz in die Sonne« das im Original »Présence de la mort« heißt. Dem wunderbar konzentrierten Nachwort des Übersetzers Steven Wyss kann man entnehmen, dass sich die neue Übersetzung im Limmat Verlag auf die gekürzte Fassung von 1941 bezieht (die Originalausgabe ist von 1922) und der jetzige Titel auf einen Arbeitstitel Ramuz‘ sich stützt.

Unionsverlag 2005, Taschenbuchausgabe, 320 Seiten, ISBN: 3293203159, mit einem Nachwort von Hg. Bernhard Echte, Anmerkungen und einem editorischen Bericht. Textgleich mit der gebundenen Ausgabe beim Limmat Verlag, die antiquarisch noch zu erreichen ist.

Vor wenigen Wochen erschien im Schweizer Limmat Verlag der Prachtband »Friedrich Glauser. Jeder sucht sein Paradies« von Christa Baumberger. Eine Sammlung bisher zu großen Teilen unveröffentlichter Briefe, Berichte und Gespräche aus dem Leben des bedeutenden Schweizer Schriftstellers Friedrich Glauser. Doch vor der Anschaffung war eine Frage zu klären: Ich besitze aus jungen Lesetagen die Bücher aus der Wachtmeister-Studer-Reihe und die vier Erzählbände – aber interessiert mich Glauser heute überhaupt noch, hat er mir noch etwas zu sagen? Das sollte möglichst vor dem Kauf eines solchen Prachtbands geklärt werden. Ich zog Glausers Meisterstück aus der 6-bändigen Wachtmeister-Studer-Kassette des Unionsverlags, die heute mit Glück noch antiquarisch zu erreichen ist. »Matto regiert« also habe ich nach vielen Jahren wiedergelesen. Und es war eine erstaunliche Lektüre.

Vielleicht fragt sich der eine oder die andere, warum es hier seit einiger Zeit keine neuen Rezensionen oder Beiträge zu lesen gibt? Der Grund hierfür ist erfreulich:  Ich muß bis Ende Februar Prioritäten setzen, denn nach einigen Jahren Pause wird unser (Martin Hofer, Heinz Müller, meine Wenigkeit) Balladen & Blues Projekt wieder zum Leben erweckt. Ich werde mich gitarrentechnisch wieder in Form bringen und ein neues Programm will geplant und entwickelt werden… eine Menge Arbeit so neben dem Broterwerb. Anfang März geht’s dann hier wieder normal weiter, versprochen.

BALLADEN UND BLUES IM TURMTHEATER IN REGENSBURG AM 28. FEBRUAR 2014, 19:30 UHR

Nachtrag am 02.03.2014:
Es war ein schöner Abend!
http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/kultur/artikel/schueler-horror-vergnueglich-inszeniert/1026490/schueler-horror-vergnueglich-inszeniert.html